Ihr Name war Natascha…

Danke – Marius!
Dein Lied habe ich bei der Einfahrt auf der M51  gehört. – Wird Dir wahrscheinlich egal sein, mir aber nicht 😛

Viele  Grüße aus kalt- Nowosibirsk!!

Die Q hat nu´ endlich mal das bekommen, was sie will – jede Menge Dreck und Wasser.
Knapp 400 km „artgerechte Haltung“, nennt man das, glaube ich.
Aber ich will mich nicht beschweren – ist es doch das erste mal, dass Russlands Himmel Tränen über mir vergießt…
Aber besser über mir, als über mich, denke ich mir jedesmal, wenn ich die zahlreichen Kreuze entlang der „Route 666“ – Greetings 2 Natalia 😉 sehe.

Ich weiß nicht, warum es passiert ist, aber es scheint recht häufig zu passieren.
Entlang der Strecke sehe ich zig, manchmal mehr, manchmal weniger aufwändig mit kitschigen Kunstblumen verzierte, an Verunglückte erinnernde Gedenkstätten.
Oftmals liegen von zahlreichen Dohlen und Elstern gemopste Beuteblumen in der ganzen Gegend um die Trauerstätte herum verteilt und verwandeln sie so in einen bizarr auffälligen Farbfleck in der ansonsten durch braun-, weiß- und grüntöne geprägten Landschaft.

„Dä Bloomestruß woor jet ze bunt…“ hat BAP damals gesungen… nur die „Leitplank“ sucht man hier vergeblich.
Und passend zum steineverlierenden LKW von….- letztens— fällt mir dann noch die Zeile ein- „…wie flöck dat jeht- dat et ding Jlöck nimmie deit.“
-Stimmt-

Heute Morgen bin ich dann ziemlich früh und gut aus meinem Hotel weggekommen und Innenfutter rein- bin schlauer geworden durch die Vortour-  hab mich nämlich schon satt geärgert, dass ich von Chelyabinsk nach Omsk ohne Innennfutter los bin- und unterwegs gefroren hab, wie ein Schneider.
Natürlich schien die Sonne- die ersten 100 Kilometer, danach wurde es dann aber zusehens dunkler und kälter.

Mit 8,5 Grad zeigt Sibirien mir vielleicht nicht die kalte, aber zumindest seine frostige Schulter.
Ein paar Stunden bin ich in die Regenwolken hinein gefahren  und es schien so, als hätte der liebe Gott den Himmel über mir geteilt.
Es wollte einfach nicht regnen! – So dunkel und bedrohlich die Wolken auch sein wollten.

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Doch irgendwann siegte dann Angst über Faulheit und ich habe mich in den Regenkombi gepellt und mein Fleece drunter gezogen- und endlich. -> Regen (s.o.)

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Ja – was kann der Motorradreisende zu

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Omsk sagen?
Das was ich gesehen habe, war ganz nett, wie Großstädte halt sind.

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Aber man sieht an jeder Ecke halt – wie soll ich das sagen – dass es „nicht ernst“ gemeint ist?
Ha- was für ne Aussage…
Es fehlt bei dem was ich bis jetzt (nicht nur in Omsk) gesehen habe, einfach an Liebe- und nicht nur nur – zum Detail. Für mich sieht vieles, was ich gesehen habe so aus, als müsste es auch im Notfall einen Zweck erfüllen und für irgend was anderes auch noch da sein.
Nichts destro trotz lassen sich die Menschen das hier nicht – ja… anmerken? – Ich weiß nicht- Du siehst hier Frauen, gestylt bis ins Letze, die aus einer Limo oder auch aus einem PKW aussteigen und mit Higheels dann über einen staubigen, hubbeligen Lehmboden zu einem Event, zum Essen oder zum Tanzen schreiten.

Auch hier hat Marius zu Natascha aus Nowosibirsk die passende Zeile: „Sie hatte Stolz- gar keine Frage…“

Außer einigen prunkvollen Gebäuden und Einkaufsmeilen, die sich natürlich im Zentrum einer jeden Stadt befinden und wo alles Tip Top ist- sieht es in den „Afueras“- sagt der Spanier- den Vororten, anders aus.
Die Zufahrt zu meinem Hotel in Omsk- mein lieber Kokoschinski- war mit dem vollgepackten Moped so zum Abschluss des Tages noch mal ein fahrerisches Highlight.
Man gewann zunächst den  Eindruck, die „normale Welt“ zu verlassen und in irgendwelche Slums einzufahren.
Die auf den Straßen befindlichen „Gestalten“ ließen den Eindruck bestehen.
Da ich es nicht glauben konnte, bin ich zweimal durch eine „Straße“ gefahren, die mich zu meinem Hotel führen sollte.
Begleitet von mehreren, teils agressiven Betrunkenen, habe ich schnell die Biege gemacht und -dank Else- einen anderen Weg gefunden. Nicht minder spannend, aber deutlich weniger Honkbesiedelt.

Wie geht es weiter?
Daher – morgen, klar,  erst einmal nach Krasnoyarsk.
Über BMW International habe ich dort einen BMW-Motorradservice ausfindig gemacht, der sich die Kuh mal angucken soll.

Nachdem ich vor ca. 1500 km nach einer stärkeren Beanspruchung durch schlechte Straße einen minimalen Ölaustritt am Ars…. der Kuh 😉
dem sog. HAG – Hinterradantrieb,

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Das ist übrigens Dreck, – kein Öl 🙂

festgestellt habe, möchte ich das, bevor ich mich vor BMW Händlern in der Mongolei vielleicht nicht mehr retten kan… schon abgeklärt wissen. Es ist zwar jetzt „Ruhe“ und ich hatte das auch schon einmal, nach dem Stilfser Joch und danach war auch Ruhe, nur der Kopf fährt mit- und sowas ist einfach ein blödes Gefühl…

Dank Natalia kann ich als „Reisender“ am Montag ab 9 Uhr kommen wann ich will und komme sofort dran.
Sogar jemand der englisch spricht soll vor Ort sein – zaudernde, geschundene Bikerseele – was willst du mehr???

Gefreut habe ich mich, dass ich mal nicht in einen neue Zeitzone gefahren bin und die Zeit halten durfte…
Und über die leckeren Spaghetti mit Tomatensauce,

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die ich mir vorhin gekocht hab 🙂

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Es könnt´ alles
so einfach sein,
– isses aber nicht 😉

Bis bald!